ISO 27001: Das A und O für Ihren Datenraumanbieter

Die ISO/IEC 27001 ist der international führende Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Für Unternehmen, die hochsensible Vorgänge wie M&A-Transaktionen oder Due Diligence in einem Virtuellen Datenraum (Data Room) abwickeln, ist die Zertifizierung des Anbieters nach ISO 27001 nicht nur wünschenswert, sondern ein entscheidendes Qualitäts- und Sicherheitskriterium.

Diese Zertifizierung liefert den Nachweis, dass der Datenraumanbieter nicht nur einzelne Sicherheitsmaßnahmen (wie Verschlüsselung) implementiert hat, sondern ein systematisches, risikobasiertes Managementsystem zur Sicherung der Informationen betreibt. Dies schafft das notwendige Vertrauen und die Rechtssicherheit.

1. Was bedeutet ISO 27001 für die Datensicherheit?
Die ISO 27001 bescheinigt, dass der Anbieter ein umfassendes ISMS etabliert hat, das auf Risikomanagement basiert. Es geht dabei um weit mehr als nur die Technologie:

Ganzheitlicher Ansatz: Die Norm betrachtet Sicherheit nicht nur als technisches Problem (Firewalls, Verschlüsselung), sondern auch als organisatorisches und prozessuales Thema. Dazu gehören physische Sicherheit, Personalsicherheit, Asset-Management und Business Continuity.

Kontinuierliche Verbesserung: Die Zertifizierung erfordert eine jährliche Überprüfung und die Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung der Sicherheitsmaßnahmen. Der Datenraumanbieter muss seine Prozesse ständig an neue Bedrohungen anpassen.

Risikomanagement: Der Anbieter muss alle potenziellen Risiken für die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit der Kundendaten identifizieren, bewerten und behandeln.

2. Nachweis der Compliance und Sorgfaltspflicht
Für deutsche Unternehmen, die dem strengen DSGVO-Regime unterliegen, bietet die ISO 27001 einen klaren Vorteil:

Erfüllung der TOMs: Die Zertifizierung gilt als starker Beleg dafür, dass der Anbieter angemessene technische und organisatorische Maßnahmen (TOMs) nach Art. 32 DSGVO implementiert hat.

Audit-Sicherheit: Im Falle eines Audits oder Rechtsstreits dient die ISO 27001-Zertifizierung als objektiver Nachweis der Einhaltung höchster Sicherheitsstandards und der Sorgfaltspflicht des Managements bei der Auswahl des Anbieters. Dies ist besonders wichtig bei der Bewertung des Auftragsverarbeiters (AV).

3. Vertrauensbildung in internationalen Transaktionen
Gerade bei grenzüberschreitenden Deals, bei denen Prüfteams aus verschiedenen Ländern involviert sind, ist ein international anerkannter Standard wie die ISO 27001 unverzichtbar.

Globale Anerkennung: Die Norm wird weltweit anerkannt und schafft sofortiges Vertrauen bei internationalen Investoren und Beratern, da sie einen einheitlichen Maßstab für die Informationssicherheit liefert.

4. Der Unterschied: Nur eine Marketing-Aussage?
Achten Sie bei der Wahl des Datenraums darauf, dass der Anbieter nicht nur angibt, "ISO 27001-konform" zu arbeiten, sondern die aktuelle, offizielle Zertifizierungsurkunde eines anerkannten Prüfers (z. B. TÜV, Dekra) vorlegen kann. Nur die Zertifizierung garantiert die unabhängige Überprüfung der Prozesse.

Fazit
Die ISO 27001-Zertifizierung ist für jeden Datenraumanbieter das A und O. Sie belegt ein systematisches und umfassendes Informationssicherheits-Management und gibt dem Kunden die maximale Sicherheit, dass seine kritischen Transaktionsdaten nach den höchsten internationalen Standards geschützt sind. Unternehmen sollten die ISO 27001 als Mindestanforderung an ihren Datenraum definieren.

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